Studieren seit Corona
Im März 2020 erschütterte Corona die Hochschullandschaft in ganz Deutschland. Damals wurde alles abgesagt, die Hochschulen waren geschlossen und die Studierenden befanden sich in einer Art Schwebe. Wie viele andere Menschen haben auch Studierende in ganz Deutschland durch die Pandemie ihre Jobs verloren; sie erhielten jedoch kaum Aufmerksamkeit von Politik und Gesellschaft.
Im Sommersemester 2020 starteten die Hochschulen mit dem ersten Corona-Semester, in welchem die Lehre überwiegend digital stattfand und teilweise sogar ersatzlos ausgefallen ist. Dies war eine immense Umstellung, sowohl für die Lehrenden als auch für die Studierenden. Unter anderem wurden hier erneut die Schwächen der Lehrplattformen und der flächendeckenden Breitbandversorgung in Deutschland sichtbar.
Im Wintersemester 2020/2021 starteten Schüler:innen in ganz Deutschland, welche ihr Abitur unter Corona-Bedingungen absolvieren mussten, ihr Studium. Was Erstsemesterstudierende erwartete, war ein Corona-Semester. Ohne ihre Kommiliton:innen zu kennen, studierten diese und erlebten nichts vom „typischen Studierendenleben“. Erschwerend kam hinzu, dass sich Deutschland für die zweite Hälfte der Vorlesungszeit im „Lockdown-Light“ befand. Einige Hochschulen waren inzwischen erfahrener in ihrer digitalen Corona-Lehre und es wurden erste Programme für Studierende auf den Weg gebracht, um ihnen in dieser schwierigen Zeit zu helfen. Andere Hochschulen versuchten, wieder mehr zur Präsenz-Lehre zurückzukehren, aber durch die unklare pandemische Lage herrschte generell viel Planungsunsicherheit. Im Zuge dessen verfasste die BuFaTaChemie ein Schriftstück, in welchem sie das vergangene Semester Revue passieren ließ. Dies ist zu finden unter: https://bufata-chemie.org/review-ueber-die-digitale-lehre-im-online-sose-2020/
Im Sommersemester 2021 fand das dritte Corona-Semester statt. Aufgrund der entspannteren pandemischen Situation war es möglich, dass Studierende sich treffen konnten. Die Hochschulen waren inzwischen geübter in der digitalen Lehre, jedoch waren sowohl Studierende wie auch Lehrende „coronamüde“. Eine Frage, die Studierende und Lehrende sich stellten, war, ob Veranstaltungen in Präsenz stattfinden würden. Zu dieser Zeit fühlten sich viele Studierende allein gelassen. Die BuFaTaChemie verfasste ein Schriftstück, in welchem aufgerufen wurde aus der Corona-Pandemie seine Lehren zu ziehen und positive Aspekte, wie zum Beispiel die Vorlesungsaufzeichnungen beizubehalten. Der Blick war auf das kommende Semester gerichtet mit der Hoffnung auf ein Semester mit Präsenzlehre. Des Weiteren wurde eine Umfrage erstellt, um die Meinung möglichst vieler Studierender einzuholen. [Quelle für Schriftstück UND Umfrage]
Im aktuellen Wintersemester 2021/2022 findet nun das erste Hybrid-Semester statt. Hierbei gibt es sowohl Präsenz- als auch Online-Lehre. Die Form des Semesters findet an jeder Hochschule anders statt, stellt aber in allen Hochschulen den Übergang zum ursprünglichen „Normalbetrieb“ dar. Der folgende Text befasst sich mit diesem Hybridmodell.
Das Hybridmodell vereint die digitale sowie die Präsenzlehre. Hierbei können sich Studierende beispielweise in eine Online- und eine Präsenzgruppe eintragen. Das generelle Motto lautet hierbei: „So viel Präsenz wie möglich“. Dies ist gerade für die ersten Semester wichtig, denn diese gelten als die wichtigsten. Die Studierenden, welche teils von weiter her zum Studieren kommen, können dadurch Kontakte und Freundschaften knüpfen. Ebenfalls ist ein Hybridmodell von Vorteil für Studierende, welche neben dem Studium arbeiten müssen oder andere Verpflichtungen haben. Auch für Studierende des Lehramtstudiums, welche besonders stark mit Überschneidungen zu kämpfen haben, ist die Möglichkeit der asynchronen Lehre stets von Vorteil. Studiengänge der Naturwissenschaften haben aufgrund ihrer häufig praxisnahen Ausbildung hierbei eine besondere Rolle, da diese viel Zeit beanspruchen und Studierende sich in reinen Präsenzsemestern häufig zwischen Vor-/Nachbereitung des Labors und der Anwesenheit in einer Vorlesung entscheiden mussten. Dies übte stets einen psychologischen Druck auf die Studierenden aus, welcher durch die Lehraufzeichnungen nun umgangen werden kann.
Um in kommenden BuFaTas eine möglichst breite Rückmeldung über die vergangenen Semester erhalten zu können, hat die BuFaTaChemie eine Umfrage erstellt. In dieser werden verschiedene Aspekte der Lehre erfragt, auch um die Ansichten der Studierenden den Dozierenden und den Dekanaten gegenüber repräsentativ zu vermitteln und möglichen positiven Änderungsvorschlägen ein Gewicht zu verleihen. Genau aus diesem Grund ist eine hohe Teilnahme notwendig. Die Umfrage findet ihr unter: