Energiekrise in Hochschulen

Von | 04.11.2022

Sehr geehrte Damen und Herren, 


wir, die BundesFachTagung der Chemie und chemienahen Fachschaften im deutschsprachigen
Raum (BuFaTaChemie), haben festgestellt, dass die Energiekrise an einigen Hochschulen die
Existenz dieser und insbesondere Naturwissenschaftlicher Fächer bedroht. In der Chemie sind
wir sowohl in der Lehre, als auch in der Forschung auf gut funktionierende und ausgestattete
Laborräume angewiesen.


Hochschulen sollten durch die Regierung eine garantierte, sichere Gasversorgung haben.
Aufgrund erhöhter Kosten verfügt jedoch nicht jede Hochschule über die notwendigen Mittel und
Rücklagen, um die sehr energieintensive Lehre und Forschung aufrechtzuerhalten. Drastisch
steigende Energiepreise zwingen Hochschulen Geld einzusparen. Diese Einsparungen kommen
zulasten der praktischen Lehre und des Forschungsbetriebes, dabei geht die BuFaTaChemie
davon aus, dass unter anderem Laborpraktika entfallen werden.


Die Corona Pandemie hat zu gravierenden Einschränkungen im Lehrbetrieb geführt, die sich
negativ auf die Qualität der Lehre ausgewirkt haben. Neben wichtigen praktischen Fähigkeiten
fehlte auch die Weiterentwicklung sozialer Kompetenzen. Ein Zurückkehren zur Online-Lehre
wirkt sich negativ auf die zuvor beschriebenen Punkte aus und ist eine Verlagerung der Kosten
auf die Studierenden. Zusätzlich zu den steigenden Lebenshaltungskosten würde die
Umlagerung die prekäre finanzielle Lage der Studierenden verschärfen.


Die Pandemie ist nicht mit der Energiekrise gleichzusetzen. Solange wir keine nachhaltige
Lösung finden, werden wir weiterhin auf Gas und damit erzeugten Strom angewiesen sein.
Damit der Hochschulbetrieb am Leben erhalten werden kann, muss dies mit ausreichenden
Mitteln von Bund und Ländern finanziert werden!


Die 65. BuFaTaChemie